Therapeuten auf vier Pfoten

Haustiere, egal ob Hund, Katze, Kanarienvogel oder Hamster- Tiere sind mehr als süß und niedlich. Studien belegen: Ihre zweibeinigen Besitzer fühlen sich ausgeglichener, lachen öfter und sind gesünder.

In Deutschland werden über 20.000.000 Tiere gehalten, davon alleine 5.000.000 Hunde.
Für viele der Hundebesitzer ist der Kontakt zu ihren Vierbeinern die optimale Möglichkeit nach einem anstrengenden Tag abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen. Vor allem Hunde spüren, wenn es ihren Menschen nicht gut geht. Sie lenken von etwaigem Kummer ab, muntern auf, trösten und bringen ihre Besitzer zum lachen.
Studien haben ergeben, dass sich Schulkinder, die mit Haustieren aufwachsen, sozialer und rücksichtsvoller verhalten sowie auffallend weniger aggressiv und gewaltbereit sind. In vielen fällen ist es also gar nicht so schlecht, wenn Eltern ihren Kinder den Wunsch nach einem Haustier erfüllen. Oftmals ist es vorgekommen, dass die Eltern noch viel mehr Spaß und Freude am Hund hatten, als die Kinder, für dem es letztendlich angeschafft wurde.


Letzteres ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Forscher vom Australischen Baker- Institut stellten Anfang der 90er Jahre eine Studie vor, nach der Neutralfett- und Cholesterinspiegel sowie der Blutdruck bei Hundebesitzern statistisch weniger hoch ist als bei anderen Menschen. Spätere Versuchsreihen in Philadelphia uns San Francisco ergaben, dass schon das Streicheln eines Tieres den Blutdruck des Menschen senkt und den Herzrhythmus verlangsamt. Untersuchungen an der Universität Cambridge zeigten, dass Halter von Haustieren nur halb so oft an Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen leiden.
Hierfür gibt es natürlich Gründe. Ein Hund muss bewegt werden, egal wie das Wetter ist. Faule Ausreden gelten nicht. Stubenhocker kommen an die frische Luft. Herz und Kreislauf wird gestärkt, die Durchblutung wird angeregt und das eine oder andere überschüssige Pfund kann auch verloren werden. Jeder zweite Hundebesitzer ist mit seinem Hund bis zu 20 Stunden pro Woche draußen unterwegs.

Was das soziale Leben angeht, können sich Hundebesitzer ebenfalls glücklich schätzen. Laut einer im Medical Journal of Australia 1996 veröffentlichen Studie sind Menschen mit Haustieren allgemein ausgeglichener und kontaktfreudiger als Menschen ohne Tiere. Im Team mit ihrem Vierbeiner schaffen Tierbesitzer einfach viel öfter, was alleine nicht so recht gelingen mag: das knüpfen von neuen Bekanntschaften. Hundebesitzer bestätigen, dass sie in tierischer Begleitung öfter angesprochen werden als im Alleingang.

Das wissen um die Gesundheit bringenden Kräfte der Vierbeiner wird inzwischen immer häufiger auch für Therapeutische Zwecke eingesetzt. Tiere sprechen Punkte tief in unsere Seele an, an die ein Mensch oft nicht herankommt. Sie haben keine Moral- und Wertvorstellungen, teilen nicht in menschliche Kategorien wie schön oder hässlich, behindert, reich schwarz oder weiß. Wer eine Beziehung zu ihnen aufgebaut hat, fühlt sich als ganze Person angenommen.

Ist das Band geknüpft, muss sich der Mensch auf Kommunikation auf Tierart einlassen, auf direkte eindeutige Signale. Bei verhaltensauffälligen Kinder wirkt das Wunder. Ein Hund sagt nicht: das hast du richtig oder falsch gemacht. Entweder er vertraut dem Menschen und ordnet sich unter, oder er dreht sich um und geht.

Bello und Co. alles Balsam für Körper Geist und Seele- selbst da wo es vor kurzem noch hieß "Wir müssen draußen bleiben", sind Vierbeiner zunehmend willkommen. Im Kalifornischen Silicon Valley beispielsweise habe in den letzen Jahren immer mehr Haustiere in die Büros Einzug gehalten. Ihre Herrchen und Frauchen bringen sie jeden Morgen mit zur Arbeit, wo sie oft bis in die Nacht hin bleiben. Die Toleranz der Unternehmensbosse hat handfeste wirtschaftliche Gründe: Sie haben erkannt, dass viele der jungen dynamischen Computerfachkräfte einfach besser Arbeiten., wenn ihre Lieblinge in der Nähe sind.

Nachdem hier nun so viele (bei weitem aber nicht alle) Vorzüge von Haustieren angesprochen wurden, sollte man sich vor dem Kauf eines Tieres jedoch 5 fragen stellen.

  1. Gibt es in der Familie Allergien gegen Tierhaare?

  2. Habe ich genügend Zeit, mich auf Dauer intensiv mit dem Tier zu beschäftigen?

  3. Bin ich mir bewusst, welche Kosten auf mich zukommen?

  4. Bin ich in der Lage mich um ein krankes Tier zu kümmern, auch wenn die Krankheit sich hinzieht und von unangenehmen Nebenerscheinungen wie Erbrechen und Durchfall begleitet ist?

  5. Ist die Unterbringung und Versorgung des Tieres im Urlaub geregelt?

 

zurück zu "noch was"