Schutzdienst nicht mehr Zeitgemäß?

 

 


Der andauernden Kritik über den VPG- Sport im allgemeinen und im besonderen von „Züchtern“ altdeutscher Schäferhunde möchte ich die Stellungnahme von Frau Dr. Feddersen entgegenstellen.
Gerade Schutzhundesport kann man grundsätzlich nur mit Hunden betreiben, die absolut sozial und führig sind.
Mut, Charakterstärke sowie Kondition und schnelles „Umdenken“ sind Grundvoraussetzungen und sichern den Grundstock für den alltagstauglichen Hund in unserer lärmenden und hektischen Umwelt.
Zusammenfassend ist bisher festzustellen, das eine Zuchtauslese, die Hunde mit vielseitigen ausgewogenen Sozialverhalten fördert, nur gut sein kann.
Einseitige Zuchtauswahl nach zweifelhaften Schönheitskriterien, oft unter Vernachlässigung des Verhaltens und des körperlichen sowie des geistigen Potenzials, haben Tiere hervorgebracht, die nur als untauglich bezeichnet werden können. „Züchter“, die wahllos Hunde miteinander verpaaren ohne jeglichen Leistungsnachweis, nur nach so genannten Schönheitsvorstellungen ihrerseits führen dazu, dass es heute eine Landeshundeverordnung gibt.
Frau Dr. Feddersen sagte zudem:“ als Kriterium der Zuchtauswahl halte ich den heutigen Schutzdienst für unverzichtbar, zeigt er doch nur auf, wie sozial und belastbar solch gearbeiteten Hunde sind.“
Jedem mit einem gesunden Menschenverstand muss doch auch klar sein, dass Hunde die den ganzen Tag nur rumdümpeln, keine Aufgaben haben außer Gassi gehen und fressen, darauf warten, dass sie belegt werden um Junge aufzuziehen und ab und zu einmal zu Vorführzwecken vorgeholt werden und ein Bällchen hinterherlaufen dürfen und sobald der „Besuch“ weg ist, wieder weggesperrt werden, auch nur solche Nachkomme
n produzieren können. Die Welpenkäufer können dann den Scherbenhaufen, die eine solche „Zucht“ produziert hat auffegen.
Jeder sollte doch mal selbst nachdenken!!!



 

Die Vielseitigkeitsprüfung ( VPG)

Ich möchte mich weiß Gott nicht dafür rechtfertigen, dass wir diesen Sport mit unseren Hunden betreiben. "Der ach so umstrittene "Schutzdienst". Nur ein paar Worte und Anregungen dazu. Was wird von den Kritikern immer dazu angeführt, da Verbeißen sich die Hunde in Menschen.....

Erstens beinhaltet der VPG- Sport ebenso die Fährtenarbeit und die so genannte Unterordnung. Des weiteren wird kein Hund zur VPG zugelassen, der im Vorfeld nicht die Begleithundeprüfung abgeschlossen hat. Außerdem wird vor jeder Prüfung ein Wesenstest durchgeführt, so dass nur Hunde mit einem ausgeglichenen Wesen die Prüfung absolvieren können. Diesen Test würden mit Sicherheit so manche Dackel oder Yorkshire- Terrier aus der  Nachbarschaft nicht bestehen. 

Zweitens sind die besagten Prüfungen oftmals recht gut besucht, und die Hunde müssen immer wieder durch die Zuschauer geführt werden, um auf dem Hundeplatz oder im Fährtengelände ihr Können unter beweis zu stellen. Auch hierbei hat es noch niemals einen Beißvorfall gegeben. Auch ist an den in den Medien dargestellten Beißunfällen noch kein ausgebildeter Hund beteiligt gewesen.

Drittens  ist noch die Frage zu klären, wie viel "Beißt" denn ein Hund in einem Schutzdienst? In einem komplett vorgeführten Schutzdienst darf der Hund nur drei mal! anbeißen, wobei er dann auf  Kommando sofort vom Schutzarm des Helfers ablassen muss. Der Rest des Schutzdienstes besteht nur noch aus reinem Gehorsam.

Mir persönlich sagt das alles nur eins. Es ist wahnsinnig viel Arbeit und Konzentration nötig um auf solch eine Prüfung hinzuarbeiten. Wer schon einmal seinen Hund "nur" zum Begleithund ausgebildet hat, weiß wie viel Zeit schon alleine dafür benötigt wird. Wie viel mehr verlangt dann eine VPG- Prüfung. Nur sichere und absolut wesensfeste Hunde eignen sich dazu, die drei Prüfungssparten inklusive dem Wesenstest einer VPG- Prüfung zu bestehen. Ein Hund der Angst hat oder ein Hund der bissig ist, ist nicht in der Lage, diesen hohen Anforderungen standzuhalten. Wer schon einmal einen so genannten Gebrauchshund als Freund hatte, weiß wovon ich rede. Es gibt nichts schöneres als einen in jeder Lebenslage sicheren Hund. Ein Hund der gelernt hat abzuwägen, mit den man ohne Gefahr für andere spazieren gehen kann, den man ohne sich zu blamieren in jedes Restaurant mitnehmen kann, der in jedem Bahnhof gleichgültig der dort herrschenden Lautstärke in jedem Zug einsteigt, der begeistert mit Kindern Fußball spielt, der auf dem Campingplatz mit seinen Menschen im Schlafsack schläft und mit mir im Meer um die Wette schwimmt.

 So einen Hund wollen die Menschen nicht?

Wir schon, aber ich kann Ihnen auch sagen, der Weg dahin ist weit und schwer. Man benötigt jede Menge Selbstdisziplin, Ruhe, Gelassenheit und eine gehörige Portion Humor. Man muss dauernd neue Wege suchen um sich seinem Hund verständlich zu machen.

Ich wünschte mir, alle Menschen würden sich mehr mit den Hunden, ihren Bedürfnissen und ihrem Wesen auseinandersetzen und unsere Welt würde ein Stück weit freundlicher werden.

 

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